Mittwoch, 13. April 2011

Stadtvertretung bleibt Antwort schuldig

Bei der heutigen 12. Sitzung der Stadtvertretung durften BürgerInnen die Abgeordneten über alle Angelegenheiten der Stadt befragen. Diese Chance nutzen vor allem viele verärgerte Körkwitzer BürgerInnen, die im Begriff sind, eine Bürgerinitiative zu gründen. Doch auch zwei Strahlemenschen fanden den Weg in das Rathaus, um Fragen los zu werden.
Clara und Ben stellten sich vor, verkündeten noch einmal die schriftliche Einladung an Bürgermeister Jürgen Borbe (CDU) und luden auch alle anderen StadtvertreterInnen zur nächsten Mahnwache ein, denn die Strahlemenschen wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen und gucken, wie die Region möglichst schnell Atomstromfrei wird.
Wollen wir hier mal mit der zweiten Frage, die gestellt worden ist, anfangen. Clara wollte wissen, warum die Stadt sich nicht gegen durchfahrende Castoren wehrt, ein klares Nein dazu ausspricht. Auch wenn dies sicherlich nur Signalwirkung hat, wäre es gut für ein klares Zeichen der Stadt gegen unnütze, unverantwortliche und auch in fraglicher Legitimität statt findende Atommülltransporte. Borbe will in dem demokratischen Medium nicht antworten, lässt aber mit dem Stadtpräsidenten Manfred Gerth (SPD) verlauten, dass es egal sei, ob eine Entscheidung der Verwaltung dazu fallen würde oder nicht. Egal ist uns das sicherlich nicht, sonst hätten die beiden ja nicht im Auftrag nachgehakt.
Die zu erst gestellte Frage wurde erst gar nicht beantwortet. Ben zeigte auf den großen Leuchter in der Mitte des Raumes der den Abgeordneten Licht spendete. Dann wollte er wissen, woher dafür der Strom käme. Ist das Ökostrom oder bezieht die Stadt tatsächlich noch Atomstrom? Wäre es nicht gut, dem Bundesdeutschen Trend zu folgen und endlich den Anbieter zu wechseln? Ist das als Stadt nicht möglich? Borbe antwortete nicht. Erst auf erneute Nachfrage ließ das Oberhaupt der Stadt leicht erzürnt verkünden, dass er mit der Stadt die Welt rette, wenn auf Pütnitz eine 50 Hektar große Photovoltaikanlage entstünde.
Über diese Pläne war uns bisher nichts bekannt, doch ist der Ausbau erneuerbarer Energien für die Strahlemenschen das Ziel. Die nächste Stadtvertretersitzung kommt, und es werden wieder (Strahle-)Menschen nachhaken. Und vielleicht direkte, klare und eindeutige Antworten bekommen.
Die Strahlemenschen sind zudem sehr gespannt, ob sich denn diesmal mehr StadtvertreterInnen auf der nächsten Mahnwache blicken lassen. Sie wollen mit ihnen sprechen, gemeinsam Pläne für eine möglichst schnelle Energiewende entwerfen. Lokal handeln ist ihre Prämisse. Bisher war im Übrigen nur ab und an einmal eine Stadtvertreterin (Susann Wippermann, SPD) vor Ort. Auch ganz ohne Einladung.

3 Kommentare:

  1. Wie Recherchen ergaben, hat der Bürgermeister mit der Photovoltaikanlage nicht gelogen. Doch: es ist ein rein wirtschaftliches Interesse. Die Graßflächen werden so versiegelt anstatt es auf die Dächer der vielen alten Hallen zu setzen. Der NABU stellt sich dagegen, weil es unökologisch ist. Mehr Info´s versuchen wir auf der nächsten Mahnwache zu haben, über Zuarbeiten sind wir dankbar.

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Grüße aus Neuss an Euch vor Ort. Wir sehen uns dann am Ostermontag beim Treck nach Lubmin. An Ben: Ich könnte etwas bei der Vorbereitung von Dienstag (Tschernobyl-Jahrestag) helfen. Bringe auch Musikequipment mit (Akkustikverstärker + Mikro.

    Bis bald:


    Thomas Schneider

    AntwortenLöschen
  3. Ja, aber wie, aber was ??? Die Strahlemenschen sind gegen das Atom und wollen es durch regenerative ersetzen. Die stadt ribnitz möchte auch was zum umweltschutz beitragen und plant pütnitz mit solarzellen zuzupflastern. Und nun ... umweltschützer stellen sich dagegen ... ja wie jetzt ?? was denn nu ??? Und zum Schluss auch noch die große Entrüstung: die machen des mit dem solarstrom nur aus wirtschaftlichem interesse .... ACH !! Ha-Ha !!! Da frage ich mich besorgt, wissen die strahlemenschen überhaupt worum es geht in diesem laden ? Haben sie auch nur den blassesten hauch einer ahnung ? Das bezweifle ich stark. Denn wer ignoriert das umweltschutz hierzulande und überall auf der welt nur als kostengröße gesehen wird und anstelle einer anständigen kritik daran lieber mit moralischen werten daherkommt, der hat nicht begriffen worum es hier geht. Wer, anstatt diese wirtschaftsweise mit all ihren schlimmen auswirkungen auf mensch um umwelt zu gescheit kritisieren, mit alternativen rechnungen und wirtschaftlichkeitsanalysen der erneuerbaren energien daherkommt, macht sich zum parteigänger und fürsprecher dieses kapitalistischen systems und dessen kritik an der bisherigen gangart ist falsch und deplaziert.
    Grüße ALX

    AntwortenLöschen